Long-Covid-Symptome und ihre Dauer bei SARS-CoV-2-positiven Kindern – eine landesweite dänische Kohortenstudie
Die zwei bisher besten Studien zu diesem Thema aus der Schweiz und aus Deutschland werden nun um eine weitere sehr gut gemachte Studie aus Dänemark ergänzt.
Die dänischen Kollegen untersuchten mehr als 100.000 Kinder zwischen 0 und 17 Jahren in einem Zeitintervall von drei Monaten zwischen März und Mai 2021, und befragten diese, bzw. ihre Eltern zu verschiedenen Symptomen, die Long-Covid zugeschrieben werden.
Die Ergebnisse zeigten, dass 12-51 % der Kinder vier Wochen nach der Infektion noch Symptome hatten, wobei die Zahl mit steigendem Alter zunahm. Die häufigsten Symptome waren neben der angegebenen Schwäche, die Geruchs- und Geschmacksstörungen, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten.
In der Kontrollgruppe (vergleichbare Gruppe von Kindern ohne SARS-CoV-2-Infektion) war ein ähnlich großer Anteil (15-38 %) der Kinder von ähnlichen Symptomen wie Konzentrationsschwierigkeiten, Husten, Kopfschmerzen oder Schwächegefühl betroffen. Bei den 0- bis 5-Jährigen positiv getesteten Kindern berichteten 5 % weniger Kinder von Symptomen als in der Kontrollgruppe. 54-75 % der Kinder hatten nach einem bis fünf Monaten keine Symptome mehr.
Ein paradox klingendes Ergebnis der Studie lautet:
Das Wohlbefinden war bei SARS-CoV-2 infizierten Kindern höher als in der Kontrollgruppe.
Das Fazit der Studie ist, dass Long-Covid hauptsächlich bei älteren Schulkindern auftritt. Die mögliche Größenordnung für das Auftreten eines Long-Covid-Syndroms wird auf dieser Datengrundlage mit 0,8 % geschätzt. Die Autorinnen und Autoren vermuten, dass Symptome, wie Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen und Übelkeit, die in vorherigen Studien mit Long-Covid in Verbindung gebracht wurden, eher mit den sozialen Beschränkungen, also Long-Lockdown zusammenhängen müssten.
Quelle:
Borch et al., 2022