Liebe Leserinnen und Leser,
das Robert Koch-Institut (RKI) hat sich im Vorfeld der Bundestagsabstimmung im April 2022 für eine allgemeine Corona-Impfpflicht ausgesprochen. Das geht aus der E-Mail-Korrespondenz des RKI in der AG Impfpflicht hervor, die das Institut der klagenden Journalistin Aya Velázquez zur Verfügung gestellt hat.
Das Eintreten für eine Impfpflicht erfolgte demnach trotz erklärter Zweifel aus dem eigenen Haus: Die Fachebene hatte angesichts der mangelhaften Wirksamkeit eine neutrale Haltung zur Corona-Impfung empfohlen. Die Korrespondenz legt nahe, dass die Haltung der RKI-Leitung pro Impfpflicht wohl von politischem Druck herrührte.
In dieses Bild fügt sich das insgesamt von der Öffentlichkeit weitgehend abgeschirmte Agieren der Arbeitsgruppe Impfpflicht. Dort wurde auch über Möglichkeiten zur Durchsetzung einer Impfpflicht beraten: mittels Impfregister, Bußgeldern und Haftstrafen. Lesen Sie dazu unsere ausführliche Einordnung.
Neuigkeiten auch von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am RKI: Sie hat ihre Impf-Empfehlung für Meningokokken geändert. Die Impfung gegen Meningokokken C für alle Kleinkinder wird gestrichen, dafür sollen alle 12- bis 14-Jährigen eine Meningokokken-ACWY-Impfung erhalten. Und das trotz der extrem niedrigen Zahl invasiver Erkrankungen. Mit ihrer Entscheidung stellt sich die STIKO erneut gegen die Empfehlungen der WHO.
Einen positiven Effekt hat die Entscheidung: Durch die Rücknahme der MenC-Impfung verringert sich die Aluminiumbelastung ein wenig, denn die ACWY-Impfstoffe für Jugendliche enthalten kein Aluminium. Lesen Sie hier unsere Analyse.
Bei anderen Impfungen haben wir unsere Fachbeiträge neu veröffentlicht und damit eine bessere Lesefreundlichkeit und Darstellung der Studienlage gewährleistet. Das betrifft zunächst die Beiträge zu Mumps und Röteln, für die es nur Kombinationsimpfstoffe mit einem Masernimpfstoff gibt. Aufgrund der Nachweispflicht einer Immunität gegen Masern herrscht praktisch auch eine Impfpflicht gegen Mumps und Röteln.
Dabei hat die Mumps-Impfung die Bevölkerungsimmunität gegen die Erkrankung insgesamt verschlechtert. Für Röteln stellt sich die Frage, ob eine Impfung der Risikogruppe nicht ausreichend wäre.
Bei Windpocken, für die es immerhin Einzelimpfstoffe gibt, gegen die aber die meisten europäischen Länder nicht impfen, ist unklar, inwiefern die Impfung die Erkrankung ins Erwachsenenalter verschiebt und Herpes-Zoster-Erkrankungen (Gürtelrose) begünstigt.
Ausführliche Informationen zu unseren Aktualisierungen finden Sie hier: Mumps, Röteln und Windpocken.
Mehr zu diesen und weiteren Themen sowie rund um die Arbeit des Vereins haben wir im Folgenden für Sie zusammengestellt. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre! |